Wie setze ich ein gutes Email-Marketing auf?

Sollten Sie bis jetzt immer noch außerhalb des World Wide Web agieren, dann sollten Sie Ihre Entscheidung gegen das Internet an dieser Stelle einmal zur Diskussion stellen. Ich bemerke immer wieder bei meinen eigenen Klienten, dass diese zwar privat ganz selbstverständlich mit dem Internet und dem E-Mail umgehen, aber für das eigene Unternehmen keine Homepage haben. Besonders interessant ist immer wieder die Argumentation: »Meine Kunden gehen nicht ins Internet!« Diese Aussage, die vor zehn Jahren durchaus noch gestimmt hat, ist heute absolut nicht mehr zutreffend und kann ein Unternehmen ruinieren. Wie viele Kunden und auch Kooperationen ich mir allein durch E-Mail-Kontakt erschlossen habe, lässt sich gar nicht mehr zählen. Eine E-Mail ist das günstigste und schnellst mögliche Kommunikationsmittel der heutigen Zeit. Kein Wunder, dass täglich Milliarden Mails versandt werden – leider auch von wilden Spamern, die unsere virtuellen Briefkästen überfüllen, mit Viagrawerbung oder den berühmt-berüchtigten Briefen eines »nigerianischen Präsidentensohnes«, der uns gegen Provision Millionen überweisen will. Leider ist genau das der Grund, warum viele Unternehmer E-Mail- Werbung nicht ernst nehmen und oft gänzlich darauf verzichten. Ich muss gestehen, ich selbst mache auch nur noch selten E-Mail-Werbung. Aber wenn, dann funktioniert diese meist sehr gut. Nicht nur, weil man mit No-Budget seine eigenen Kunden bewerben kann und über neue Produkte auf dem Laufenden halten kann, sondern auch, weil man sehr einfach und schnell mit unbekannten Kunden in Kontakt treten kann.

Die 6 wichtigsten Tipps für No-Budget-E-Mail-Werbung

1. Der »Betreff« muss perfekt auf die Empfänger abgestimmt sein

Egal ob Stammkunden oder unbekannte Zielgruppen. Sie sollten die Zielgruppe vorher analysieren. Frauen haben andere Bedürfnisse als Männer oder pubertierende Mädchen. Darauf sollte Ihr Angebot abgestimmt sein. Allgemeine 08/15 Offerten werden nicht funktionieren.

2. Schreiben Sie, wie an einen einzelnen Empfänger

Das bedeutet: keine Allgemeinfloskeln, sondern konkrete Angebote, die diese Zielgruppe genau gebrauchen könnte. Je spezifischer, desto besser!

3. Keine Anhänge

Ich öffne niemals Anhänge von mir unbekannten E-Mails! Sie etwa? Na eben, daher fügen Sie Massen-E-Mails keine Anhänge an. Außer wenn Sie an eigene Kundenadressen schreiben. Nur dann ist der Anhang eines PDF-Prospektes oder einer Preisliste sinnvoll.

4. Keine Gestaltung

Klar und einfach – wie eine normale E-Mail. Jede Gestaltung verrät Ihre Werbeabsicht, noch bevor der Empfänger Ihr Angebot überhaupt gelesen hat.

5. Hammer-Angebote

Einer Sache kann kein Kunde widerstehen: Super-Überdrüber- Hammer-Schnäppchen-Angeboten. Also lassen Sie sich was einfallen, um die Aufmerksamkeit Ihrer Leser nicht zu enttäuschen.

6. Verborgene Empfänger (besonders wichtig!)

Begehen Sie nicht den schlimmsten Fehler – offene und sichtbare Empfänger-Mailadressen zu verwenden. Da gibt es wütende Proteste und oftmals sogar eine Klage. Also mit BCC versenden oder mit einem Mailprogramm wie z. B. von www.webmart.de

Mein Tipp

Ganz im Gegensatz zum landläufigen Vorschlag, E-Mail-Werbung mit vielen Fotos oder Ähnlichem zu bestücken, bin ich der Meinung, eine Werbemail sollte so persönlich und einfach wie eine normale Mails aufgebaut sein. Sie sollte aussehen, als ob ich direkt und ausschließlich mit dem jeweiligen E-Mail-Empfänger kommuniziere und nicht mit 1000. Denken Sie einmal nach: Wenn Sie eine Mail mit Fotos und Layout bekommen, wissen Sie mit 100-prozentiger Sicherheit und blitzschnell – diese Mail ist KEINE persönliche Mail, sondern ein Newsletter oder eine Massenmail. Und genau so werden Sie dann auch handeln. Ist Ihnen der Absender bekannt, lesen Sie die Mail vielleicht (vor allem dann, wenn Sie ein »Schnäppchen« vermuten), die Mail eines Ihnen unbekannten Absenders wandert zu 99,9 Prozent in den virtuellen Papierkorb.

Beispiel

Der genaue Text dieser Mail:

Betreff: Buch über Ihre Gemeinde!

Sehr geehrte Gemeindevertreter!

Ich bin vielfacher Sachbuchautor, Fotograf und PR-Fachmann … UND ich möchte gerne ein Buch über Ihre Gemeinde auf den Markt bringen!!!!!
Ich habe es mit meinen Publikationen schon sehr oft in die Presse, ins Radio und vielfach ins landesweite österreichische und deut- sche TV geschafft. Mit jeweils Millionenpublikum! Ihr Ort könnte von so einer PR also nur profitieren.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mit mir diesbezüglich Kontakt aufnehmen würden, damit ich Sie über dieses Buch-Projekt näher informieren kann.

Gruß aus Wien:

Der wirtschaftliche Erfolg der Aktion:

Ein Buch über die Gemeinde Ratten in der Steiermark und über deren Kohlebergbaugeschichte für Vizebürgermeister Heim ist gerade in Produktion und mit fünf anderen Gemeinden gibt es konkrete Verhandlungen.

Die Kosten der Aktion:

10,- Euro für das Versenden über meinen Newsletteraccount;
49,- Euro für den Ankauf der Adressen.

Hätte ich die Adressen bereits gehabt und direkt versandt, hätte die Aktion 0,00 Euro Kosten verursacht. Meine nächste Mailaussendung geht wieder an Gemeinden (allerdings an andere Adressen) und wird noch fokussierter auf die Ziel- gruppe abgestimmt. Ich werde anstelle von »Ich schreibe ein Buch über Ihre Gemeinde« einfach Folgendes formulieren … aber das verrate ich Ihnen nicht!

Nutzen Sie E-Mails für Ihre Werbung – aber nutzen Sie sie weise!

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