Auch als kleines Unternehmen haben Sie heute quasi kostenlos die Möglichkeit, sich mit anderen über Ideen auszutauschen: Nämlich im Internet, genauer gesagt im Web 2.0. Der große Vorteil des Internets besteht in den vielfältigen Möglichkeiten: Gerade als Selbstständiger ist es wichtig, dass Sie sich nicht auf einige wenige Kontakte verlassen, sondern gezielt ein Netzwerk von unterschiedlichen Meinungen und Kompetenzen aufbauen, auf das Sie zurückgreifen können. Dazu müssen Sie nicht möglichst viele Kontakte haben, auch wenn das manchmal hilfreich ist. Oft ist es besser, nur wenige, aber dafür die absolut passenden Kontakte zu pflegen: Genau dabei kann das Web 2.0 mit seinen vielfältigen Möglichkeiten helfen. Die Kontakte sollte man aber fortan nicht nur in seinem Online-Adressbuch stehen haben, sondern auch pflegen. Das erfordert hohes persönliches Engagement. Und es sollte ein Geben und Nehmen sein: Gezieltes Networking bedeutet eben nicht, dass Sie in Ihrem Adressbuch nur notieren, wen Sie im Notfall fragen könnten. Networking bedeutet ebenfalls nicht, nur Kunden zu gewinnen, auch wenn das häufig damit in Zusammenhang gebracht wird. Vielmehr gilt der Satz: „Frage nicht, was andere für dich tun können, sondern was du für andere tun kannst!“ Wenn Sie Netzwerke, gerade im Web 2.0, als Austauschplattformen betrachten, stellen sich gute Ideen – und später dann neue Aufträge – häufig ganz von selbst ein. Eine der besten Anlaufstellen für Austausch, Trends und Ideen ist beispielsweise Twitter! Denn Twitter ist ein Durchlauferhitzer, der Themen aufsaugt und verbrennt wie ein Dieselmotor. Der Kurznach- richten-Dienst lässt User nicht nur Messages in SMS-Länge verschicken, sondern zeigt auch an, welche Themen gerade aktuell sind oder welches die am meisten weitergeleiteten Tweets sind. User können ihre Tweets mit sogenannten Hashtags thematisch gruppieren. All das und viele weitere Tools ermöglichen einen genauen Überblick darüber, was die Twittergemeinde gerade bewegt – und was somit einen Trend darstellt. Sogar grafische Übersichten über die Trends der vergangenen Monate gibt es bereits. Eigentlich nur folgerichtig, dass man die folgende Idee des Unternehmertums aus dem Web in die sogenannte reale Welt hinaushob: Auf einem Meeting wurde im April 2009 die Idee des Twittwoch geboren, dessen Ziel es ist, Unternehmen, deren Mitarbeiter und Selbstständige an Social Media heranzuführen, voneinander zu lernen und sich untereinander auf Augenhöhe auszutauschen. Einmal im Monat, immer mittwochs, treffen sich daher Gleichgesinnte zu Vorträgen und Diskussionen über Geschäftsideen rund um das Web 2.0. Im Vordergrund steht das Teilen von Wissen und Erfahrung – daher müssen alle Unterlagen, wie zum Beispiel Präsentationen oder Videos, prinzipiell öffentlich gemacht werden. Initiator Stefan Wolpers leitet von Berlin aus den Twittwoch als eingetragenen Verein gemeinsam mit dem Online-Konzeptionierer und Programmierer Thomas Pfeiffer, finanziert wird das ganze durch Sponsorengelder. Eine Idee, die immer mehr Anhänger im ganzen Bundesgebiet findet: Neben Berlin und München, wo Wolpers und Pfeiffer aktiv sind, gibt es mittlerweile auch Twittwochs in Stuttgart, Hannover, Frankfurt, im Ruhrgebiet, Sachsen, Köln und – ganz neu hinzugekommen – Düsseldorf. Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.twittwoch.de. Daneben gibt es zahlreiche Blogs, die sich mit kreativen Ideen, Start-ups und Innovationsmanagement befassen – und die Lesern auch viel Raum lassen, sich per Kommentarfunktion auszutauschen. Etwa »Gründerszene«, das vor allem Fachinformationen an Gründer, Unternehmer und Start-ups richtet, dabei aber auch neue Ideen vorstellt. Oder »deutsche-startups«, herausgegeben mit der DS Media GmbH, mit täglichen Informationen aus der heimischen Internet-Gründer-Szene, die zudem mit zahlreichen Interviews, Porträts einzelner Start-ups und Gründer sowie Marktübersichten zahlreiche Anregungen für innovative Ideen liefern. Und ganz frisch am Start ist „Köpfe für Deutschland“: Christian Weiler, als Director Automotive zuständig für das Ideen-Management des Münchener Consulting-Unternehmens Cirquent, beleuchtet hier, wie Innovationsmanagement in Unternehmen, zum Beispiel durch die Schaffung von Communities und das Etablieren einer Innovationskultur, gefördert wird und funktionieren kann.